Im Oktober 1972 wurde das Gräberfeld bei Ausschachtungsarbeiten für einen Kabelgraben im westlichen Industriegebiet von Varna entdeckt.
Die Belgungszeit des Gräberfeldes konnte anhand von Radiokohlenstoffmessungen am Skelettmaterial auf 4600 - 4450 v. Chr. (spätes Äneolithikum) eingegrenzt werden.
Viele Grabgruben enthielten Zeugnisse hochentwickelten metallurgischen Werkens (Gold und Kupfer), Keramik (etwa 600 Stücke, darunter zwei Gefäße mit geometrischen, streng stilisierten und mit Goldfarbe ausgemalten Symbolen.
Über 3000 Schmuckstücke aus sehr reinem Gold (23–23,5 Karat) mit einem Gesamtgewicht von ca. 6 kg zeugen von großer technischer und handwerklicher Begabung der Künstler.
Das Gold von Varna.
Ein Grab enthielt das Skelett eines etwa 1,70 m großen, vierzig- bis fünfzigjährigen Mannes umgeben von 990 Goldobjekten mit einem Gesamtgewicht von 1516 g, sowie Kupferwerkzeug, Knochenschmuck, Spondylus und Tongefäße. Seine Kleidung war mit zahlreichen Applikationen aus Gold versehen. Der als Clanchef oder Priester anzusehende Mann wurde mit einem Goldzepter begraben, das mit den abgestumpften Spitzen und dem vergoldeten Schaft einer Streitaxt ähnelt. Er trug einen goldenen Penisaufsatz. In diesem Grab wurde mehr Gold als im gesamten Rest der Welt aus dieser Epoche gefunden, u. a. ein Unikat; eine Goldkette mit doppelkonischen Perlen.
Das Gräberfeld von Varna enthält die ältesten bekannten Hinweise auf eine patriarchisch geprägte Oberschicht.